Jeder, der
mit dem Hobby Fotografie angefangen hat, stand vor dem gleichen
Problem. Man hat Spass am Fotografieren, hat sich eine mehr oder
weniger teure Ausrüstung gekauft, die ersten Bilder sind auch im
Kasten, digital entwickelt und irgendwann früher oder später fragt
man sich, was nun? Wie kann ich in dem, was ich tue, besser werden?
Was kann ich tun, um meine Bilder zu verbessern? Ich für meinen Teil
habe mir aus diesem Grund irgendwann mal 5 „goldene“ Regeln
überlegt, die mir tatsächlich dabei geholfen haben und immer noch
helfen, mit meinem Hobby besser zu werden. Allerdings gefiel mir die
Bezeichnung „goldene Regeln“ nun aber für diesen Blog ganz und
gar nicht, denn die ganze Sache ist schliesslich nicht mit der
Abseitsregel im Fussball zu vergleichen, welche unumstösslich und
immer gilt. Und sofern nicht Euer Lebensunterhalt von der Fotografie
abhängt und ihr das Ganze „nur“ als Hobby betreibt, gibt es bei
der Fotografie eigentlich auch nur eine echte Regel: Man soll mit dem
was man da in seiner Freizeit tut, Spass haben. Aus diesem Grund sind
meine nun folgenden 5 „goldenen Regeln“ mehr als Tipps gedachtz,
Anhaltspunkte due vor allem Anfänger dabei helfen können, ihr Hobby
zu optimieren und ihre Ergebnisse dabei zu verbessern. Was nicht
heissen soll, dass nicht auch eingefleischte Profis mit den Tipps
Spass haben können.
Tipp 1 –
Fotgrafieren, fotografieren, fotografieren
Der erste Tipp ist eigentlich der, der am nächsten auf der Hand liegt. Um mit seiner Fotografie besser zu werden muss man so viel Bilder aufnehmen, wie nur irgendwie möglich. Helmut Newton hat mal gesagt, dass die ersten 10'000 Bilder die schlechtesten sind. Man kann das auch noch überspitzter sagen und behaupten, die ersten Wochen, in denen man Bilder macht, macht man eigentlich keine, da das, was man da auf dem Sensor fest hält einfach nur grottenschlecht ist. Ich gebe zu, meine Behauptung und das Zitat von Herrn Newton sind etwas sehr drastisch formuliert. Aber trotzdem ist da was dran. Bei der Fotografie lernt man mit jeder Aufnahme dazu und deswegen ist es wichtig, immer und überall Bilder aufzunehmen. Ab jetzt müsst ihr also eure Kamera immer griffbereit haben. Und wenn euer Spaziergang mit der Familie auch noch so kurz zu werden scheint. Die Kamera muss mit. Und kommt ja nicht auf die Idee, auch nur ohne ein einziges Bild heim zu kommen. Das geht ab jetzt gar nicht mehr. Und wenn euch ein Motiv auf den ersten Blick auch noch so abwegig erscheint. Nehmt es auf, ihr werdet daheim schon merken, ob's was taugt oder nicht. Denkt immer dran: Je mehr ihr fotografiert, desto mehr lernt ihr aus dem, was ihr da tut. Auch wenn von einer Fototour am Ende nur schlechte Fotos herausgekommen sind. Auch aus Fehlern lernt man. Immer ganz nach der Devise, Fehler darf man machen, man muss eben nur aus ihnen lernen. Da kommen wir dann auch schon zu Tipp Nr. 2.
Tipp 2 –
Setze Dich mit Deinen Ergebnissen kritisch auseinander

Nachdem ihr jetzt also durch Tipp 1 viel fotografiert und viele Bilder den Weg auf eure Rechner finden kommen wir zum zweiten Tipp. Schaut euch eure Ergebnisse genau an. Gerade am Anfang macht man gern den Fehler, sich über gute Bilder einfach nur zu freuen und bei schlechten sehr schnell auf die Delete-Taste zu drücken. Aber da macht ihr einen gravierenden Fehler. Natürlich ist es schön, wann man gute Bilder gemacht hat. Selbstredend machen einen die ersten lobenden Kommentare stolz. Und klar möchte man Herrn Newton die Zunge zeigen. Von wegen die ersten 10'000 sind die schlechtesten. Aber macht euch trotzdem die Mühe und analysiert, warum jetzt gerade dieses Bild so gut ist. Was habe ich richtig gemacht, was macht das Bild gegenüber anderen zu einem guten. Das ist wichtig, damit ihr eben genau diese Punkte in Zukunft auch bei euren nächsten Bildern anwendet. Genauso wichtig ist dies aber auch bei schlechten Aufnahmen. Resigniert nicht gleich und stimmt der 10'000-Bilder-Theorie zu. Schaut euch auch eure schlechten Bilder an. Filtert heraus, was schlecht ist. Wieso wirkt das Bild nicht? Was genau ist schlecht? Damit ihr genau diese Fehler nicht wieder macht. Wie gesagt, Fehler sind gut, zumindest wenn man aus ihnen lernt.
Tipp 3 –
Lesen, lesen, lesen

Tipp 4 –
Schau, schau, schau
Nicht nur
das einsaugen von theoretischem Wissen ist am Anfang wichtig,
Mindestens genauso wichtig ist, dass ihr so viel wie es nur irgendwie
geht Bilder von anderen Leuten anschaut. Und auch das macht das
Internet so einfach wie noch nie. Es gibt so viele Fotocommunities
und so viele Fotoseiten, auf denen Ihr unendlich viel Bilder
anschauen könnt. Und auch wenn nicht alle immer perfekt sind und es
zugegeben auch viel Schrott zu sehen gibt, ist das Bilder anschauen
unumgänglich. Aus Bildern anderer lernt man extrem viel. Man sieht,
wie perfekte Bilder aufgebaut sind, man entdeckt
Entwicklungsmöglichkeiten für die Bildbearbeitung hinterher oder
bekommt einfach neue Bildideen. Dabei ist es natürlich einerseits
wichtig, dass ihr mit Bildern anderer ähnlich verfahrt wie mit
euren. Schaut euch Bilder anderer die euch gefallen genau an.
Analysiert warum euch das Bild so gut gefällt. Versucht zu
entdecken, was an dem Bild dafür sorgt, dass ihr es genial findet.
Lasst auch das theoretische Wissen, welches ihr aus Tipp 3 heraus
angeeignet habt, dabei einfliessen. Schaut, ob all die Dinge
umgesetzt wurden, in wie weit dies getan wurde und was ihr daraus
lernen könnt. Ihr müsst das aber nicht immer und mit allen Bilder
tun, die euch so über den Weg laufen. Genauso wichtig ist es
nämlich, Bilder ab und zu auch einfach nur zu konsumieren. Saugt die
Bildideen auf, seziert nicht immer das ganze Bild bis ins Detail,
denn dazu ist nicht immer die Zeit. Nutzt die Werbepausen im
Fernsehen in Zukunft nicht dazu, sinnlos 10 Minuten durch das
Programm zu zappen um sich darüber aufzuregen, dass erstens alle
Fernsehsender zur gleichen Zeit Werbung machen und die Werbung
zweitens immer lauter ist als das eigentlich Programm. Stellt den
Fernseher für 10 Minuten auf Stumm, nehmt euer Tablet, Smartphone
oder Laptop und surft durch die verschiedenen Bilderseiten im Netz.
Saugt dabei die Bildinhalte auf und freut euch an der Vielzahl
verschiedener Aufnahmen. Ihr werdet sehen, durch die Masse bleibt
immer irgendwie etwas hängen, was ihr bei euren nächsten Fototouren
berücksichtigt und umsetzt.
Tipp 5 –
Baut euch ein Netzwerk auf
Gerade
in der heutigen Zeit muss man mit seinem Hobby nicht mehr allein vor
sich hin werkeln. Nein, die vielen verschiedenen Communities laden
dazu ein, sich mit gleichgesinnten zusammenzuschalten und gemeinsam
voranzuschreiten. Nutzt die Gelegenheit. Meldet euch bei
Fotocommunities an oder geht in den Fotoclub in eurem Ort und kommt
auf diese Weise mit Gleichgesinnten ins Gespräch. Das hilft extrem,
besser zu werden. Ihr werdet ehrliche Kritik zu euren Bildern
bekommen. Was ist gut an einem Bild, was schlecht, was hätte man
besser machen können. Ihr bekommt Hilfe, wenn ihr mal wieder an
irgendeinem Thema ansteht, nicht weiter wisst. Ich gebe zu, diese
Punkt ist wahrscheinlich der Zeitintensivste, denn egal ob nun im
Verein um die Ecke oder virtuell im Netz. Ein Netzwerk aufzubauen und
zu pflegen braucht Zeit und Arbeit, gerade am Anfang. Wenn ihr nicht
von Anfang an Einzigartige Bilder macht, werden die Hobbykollegen
wohl eher nicht von alleine auf euch zukommen. Nein, dass müsst ihr
schon selber machen. Ihr müsst den ersten Schritt machen, die Leute
ansprechen, ihnen virtuell „folgen“ und Kommentare zu ihren
Bildern machen. So macht ihr auf euch aufmerksam, so werden
Gegenkommentare eintrudeln und so werden Stück für Stück
Freundschaften entstehen. Wie gesagt, das ganze ist sicher
zeitintensiv, aber wenn ihr erst mal ein paar gute Hobbykollegen habt
(wie gesagt egal ob virtuell durch eine Internetcommunity oder real
durch den Fotoclub) werden interessante Gespräche über die
Fotografie und über eure Bilder entstehen und ganz langsam wird jede
Aufnahme von euch besser.
Das sind sie
also, meine 5 Tipps. Wie gesagt, es sollen keine in Stein gemeisselte
Regeln sein. Ich selber tue mich z.B. aus Zeitgründen nach wie vor
mit dem letzten Punkt etwas schwer. Mir ist auch klar, dass man für
wirklich gute Fotos irgendwann seinen eigenen Stil finden muss und
nicht mehr nur durch blosses anwenden und striktes einhalten der
puren Theorie oder dem abkupfern von gesehenem zu echtem Erfolg
kommt. Aber mein Sohn muss auch erst das Gehen lernen, bevor er
vielleicht irgendwann einmal ein Spitzensportler wird, der durch
seinen eigenen Stil Rekorde bricht. Und wenn er am Ende keinen
eigenen Stil entwickelt, sondern beim Fussball spielen mit dem
gelernten und bei anderen gesehenen einfach nur Spass hat, ist das
auch mehr als recht. Und so sollte das auch beim fotografieren sein.
Und ob ihr diese Tipps jetzt für euch gebrauchen könnt oder sie für
absoulten Schwachsinn haltet, bleibt am Ende euch überlassen. Wie
gesagt, mir hat diese kleine Wegleitung damals geholfen und auch
heute noch rufe ich mir immer wieder die eine oder andere Regel ins
Bewusstsein, um wieder einen Schritt nach vorne zu machen. Mir helfen
sie dabei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen