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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Wie komme ich zu guten Fotos?


Ich will mich heute mal mit der Frage beschäftigen, wie man eigentlich zu guten Fotos kommt. Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn was ein gutes Foto ist und was nicht, liegt immer stark im Auge des Betrachters. Ich könnte wetten, wenn ich an dieser Stelle jetzt irgendein Foto von mir zeigen würde, gäbe es Leute unter euch, die das Bild stark finden, die vielleicht sogar ein ähnliches auf ihrer nächsten Fototour machen werden. Und dann wird es Leute geben, die mit dem Bild gar nichts anfangen können und es, aus welchen Gründen auch immer, einfach nur schlecht finden. Ich kann damit ganz gut leben, denn ich habe es mir mittlerweile abgewöhnt, für jedes Foto von allen Seiten nur positives Feedback bekommen zu wollen. Das geht schlicht und einfach nicht und ausserdem lernt man durch Kritik meistens mehr. Aber das ist jetzt nicht das Thema.

Wie gesagt, wann ein Foto gut ist und wann nicht bestimmt also jeder für sich selber. Ist dann also meine anfangs gestellte Frage sinnlos? Ich denke nicht, denn auch wenn das empfinden eines Fotos sehr subjektiv ist, gibt es doch den einen oder anderen Tipp, wie man zumindest die Wahrscheinlichkeit erhöhen kann, dass mehr Leute das eigene Bild gut finden als schlecht.

Mein erster Tipp: Augen auf !!! Damit meine ich zum einen, dass ihr mit offenen Augen durch die Welt gehen solltet. Viele schönen Motive sind gar nicht so weit entfernt, man muss sie eben nur sehen. Zum anderen meine ich damit aber auch, dass man alle Fotos, die einem so über den Weg laufen, genau betrachtet und sich dabei Gedanken macht, warum einem selbst das Bild jetzt gefällt oder eben auch nicht. Und Fotos findet ihr überall. In Bildbänden, im Internet, in Galerien, in Wettbewerben, ja eigentlich sogar in jeder Zeitschrift. Saugt einfach alles auf, versucht so viel bildhaften Input einzuatmen, wie es nur geht. Jedes Bild ist Inspiration und Anregung und kann euch dabei helfen, bessere Fotos zu machen.

Mein zweiter Tipp: Geht raus!!! Es gibt so viele Hobbyfotografen, die darüber jammern, dass andere so gute Fotos machen und sie selber einfach nicht weiterkommen und nur „fotografischen Müll“ produzieren. Dass diejenigen, mit denen sie sich jedoch vergleichen, schon Jahre fotografieren und zudem mehrere 10000 Bilder geschossen haben, sie selber aber, übertrieben gesagt, ihren Hintern nur einmal im Monat zum Fotografieren hoch bekommen, wird dann gern mal übersehen. So funktioniert das aber nicht. Fotografie ist, wie viele andere Bereiche auch, ein Hobby, bei dem man durch das Üben besser wird. Ihr könnt alles über Fototechnik, Bildaufbau, Blende usw. gelesen und in dem Bereich zwischen euren Ohren gespeichert haben. Solange ihr das nicht in der Praxis ausprobiert und anwendet bringt euch das überhaupt nichts. Der Fotograf Helmut Newton sagte einmal: „Deine ersten 10000 Bilder sind Deine schlechtesten“. Und daran ist einiges wahres dran.

Natürlich kommt es vor, dass ihr in euren ersten 10000 Bildern immer wieder Aufnahmen dabei habt, die ihr gut findet, ja die sogar Lob von anderen Fotografen einheimsen. Aber gerade zu Beginn wird die Anzahl der Aufnahmen, welche ihr wieder unzufrieden löscht auf alle Fälle grösser sein, als die, die ihr gut findet. Macht euch darum keine Gedanken. Es ging und geht allen Fotografen so. Sprichwörter wie „Aller Anfang ist schwer“ oder „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ sind gerade bei diesem Hobby so wahr wie selten sonst.

Macht viele Fotos und schaut euch die Bilder vor allem hinterher auch genau an. Analysiert, warum ist das Bild jetzt schlecht, wieso zieht es einen nicht in den Bann und was ist auf dem anderen Bild so anders, dass dieses einen auf den ersten Blick begeistert. Versucht aus jedem Fehler zu lernen und das geht eben nur, wenn man seine Fehler auch richtig analysiert und sie nicht einfach nur übergeht. So werdet ihr Stück für Stück besser.

Macht aber bei dieser Analyse, bei der zwangsläufig auch das Vergleichen mit Bildern anderer Fotografen ein wichtiger Bestandteil ist, nicht den Fehler, euch mit denen zu messen oder denen gar nachzueifern. Benutzt deren Bilder nur um zu erkennen, was ihr falsch gemacht habt und was ihr in Zukunft besser machen könnt. Nutzt die Bilder auch, um neue Bildideen zu gewinnen. Aber messt euch nach 50 Bildern nicht mit alteingesessenen Profis, denn da könnt ihr einfach nicht gewinnen. Fotografie ist kein Wettrennen.

Und dann noch etwas ganz wichtiges zum Schluss. Auch wenn viel fotografieren und viel Fotos anschauen wichtig ist. Macht euch auf keinen Fall Stress. Vergesst nicht, dass es sich nur um ein Hobby handelt und ein Hobby soll in erstes Linie Spass machen. Natürlich habe ich gerade gesagt dass es wichtig ist, viel zu fotografieren. Natürlich muss man beim Fotografieren auch immer mal wieder den inneren Schweinehund besiegen. Aber das soll auf keinen Fall in Stress ausarten. Solange Fotografie noch nicht euer Beruf ist, soll Fotografieren kein MÜSSEN sein, sondern ein DÜRFEN. Wenn ihr einfach mal keine Lust habt, dann zwingt euch zu nichts, denn das ist in vielerlei Hinsicht kontraproduktiv. Erstens glaube ich kaum, dass euch in einer solchen Stimmung gute Bilder gelingen und zweitens verliert ihr so ziemlich schnell den Spass an diesem wunderbaren Hobby. Und um auf die Frage zu Beginn zurück zu kommen. Wann ein Foto gut ist und wann nicht, kann man nicht mit einer goldenen Regel beantworten. Aber eines ist sicher: ein gutes Foto kann nur gelingen, wenn man mit Spass an die Sache rangeht. Von daher ist meine Antwort auf die eingangs gestellte Frage: Durch Spass!

2 Kommentare:

  1. Also ich bin schon deiner Meinung nur bin ich auch der Meinung das einem die Fotografie auch irgendwo liegen muss. Manche Menschen probieren und probieren haben aber einfach nicht den Blick dafür. Klar kann man einen gewissen Teil erlernen aber darüber hinaus braucht man mehr.

    Soviel dazu von mir :)

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  2. Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich stimme Dir natürlich zu, dass man zur Fotografie sehr viel mehr mitbringen muss, als hier angesprochen. Man kann den „Blick“ und das Feeling fürs Fotografieren wahrscheinlich tatsächlich nicht lernen. Das hat man, oder man hat es nicht. Wobei ich mich selber immer wieder der kritischen Frage stelle, ob ich dieses Gespür für die Fotografie denn selber überhaupt habe. Aber ich denke, auch jemand ohne diese „angeborene“ Neigung zur Fotografie kann mit den Tipps bessere Bilder machen. Natürlich nicht so weit, um das nächste Foto des Jahres zu schiessen, aber besser für sich und die nächste Bildpräsentation unter Freunden. Und das ist doch auch schon etwas ;-)

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