#header-wrapper { display:none; } #navbar-iframe { display: none !important; }

Donnerstag, 13. Januar 2011

2 1/2 Tipps für die kalte Jahreszeit


Auch wenn man es im Moment vielleicht nicht überall spürt: eigentlich ist zur Zeit Winter. Und mit ihr gekommen sind auch wieder kalte Hände, laufende Nasen, morgendliches Enteisen der Autoscheiben, glatte Strassen oder langsamfahrende Autos vor einem (die Einen aus Angst wegen der verschneiten Strassen, die Anderen, weil für sie der „plötzliche“ Schneefall mitten im Januar doch arg überraschend kam und sie mit ihren Sommerreifen einfach nicht mehr von der Stelle kommen). Alles in allem ist der Winter also eine Jahreszeit, auf die sich alle freuen.

Aber nicht nur wir haben mit den tiefen Temperaturen Probleme. Nein, auch unsere Fototechnik bekommt jetzt Schwierigkeiten, welche ihr noch ein paar Wochen zuvor völlig fremd waren. Und genau das sollte sich ein Hobbyfotograf immer im Gedächtnis behalten, um nicht in irgendwelche blöden Situationen zu kommen. Man stelle sich nur mal vor, man hat sich in aller Herrgottsfrühe auf die Spitze eines Berges gekämpft, die Kamera ist optimal eingestellt, das Wetter macht perfekt mit, die Sonne geht wunderschön über den verschneiten Bergen auf und genau in dem Moment, in dem man auf den Auslöser drücken möchte, macht der Akku schlapp oder der Auslöser ist eingefroren. Als ambitionierter Fotograf möchte man sich in einer solchen Situation dann am liebsten vom mühsam erklommenen Berg stürzen. Also gilt es, auf diese Situation vorbereitet zu sein.

Da wäre zunächst mal der Akku. Der Akku hält bei tiefen Temperaturen viel weniger Verschlüsse, als er es noch im Sommer getan hat. Das sollte man sich immer bewusst sein und aus diesem Grund auch immer genug Ersatzleistung dabei haben, welche man im Übrigen nicht unbedingt um den Hals hängen sollte, damit sie durch die frische Luft immer gut gekühlt ist. Wie gesagt, Akkus hassen tiefe Temperaturen (was sie wahrscheinlich mit 90% der Menschheit gemein haben) und aus diesem Grund sollte man den oder die Ersatzakkus an einem warmen Plätzchen, z.B. in der Hosentasche oder ähnlichem, aufbewahren. So können sie uns dann, wenn sie zum Einsatz kommen, einfach mehr Leistung schenken. Kalt werden die Akkus in der Kamera im Ausseneinsatz dann von ganz alleine. Ganz gut ist für die eisigen Temperaturen natürlich ein Batteriegriff, welcher uns schon von vornherein mit mehr Leistung versorgt. In diesen kann man auch normale Batterien einlegen, also auch LI-Batterien, welche Testergebnissen zufolge bei Kälte am wenigsten Leistung verlieren.

Das zweite kritische Thema ist das Thema Kondensfeuchte. Kommt man mit seiner Ausrüstung von der bitteren Kälte wieder in die Wärme zurück, egal ob in die geheizte Wohnung oder ins Auto, in den Bus, in den Zug oder in ähnliches, setzt der, vor allem Brillenträgern bestens bekannte. Kondensationsprozess ein. Das bedeutet, an Eurer Kamera setzt sich die Feuchtigkeit ab und die Objektive beschlagen. Grund hierfür ist, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. Kommt man nun mit der kalten Kamera in einen warmen Raum, wärmt sich die Kamera natürlich einerseits auf, andererseits kühlt sich aber auch die warme Umgebungsluft an der kalten Kamera ab. Da die Luft nun weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, gibt sie die überschüssige an die Kamera ab. An dieser Stelle übrigens mal einen ganz grossen Dank an die Physik, die für diesen super nützlichen Effekt wohl die Hauptschuld trägt. Diese Feuchtigkeit birgt nun zwei Risiken: zum Einen kann sie natürlich, wenn sie ins Innere der Kamera gelangt, grossen Schaden anrichten. Zum Anderen gefriert sie wieder, wenn man mit der Kamera wieder ins Kalte hinausgeht und vereist damit die ganze Technik. Aus diesen Gründen sollte man darauf achten, dass sich die Kamera langsam wieder an die warme Umgebung gewöhnt.

Um dies zu erreichen, überlässt man die Kamera zunächst am besten einige Zeit sich selbst und lässt sie sich ganz langsam wieder an die warme Umgebung gewöhnen. Am besten geht dies im Hausgang oder im meist nicht geheizten Schlafzimmer. Dort kann sich die Kamera einige Stunden an das neue Klima gewöhnen, bevor man sie weiter nutzt. Will man seine Bilder übrigens immer gleich nach einer Fototour entwickeln, empfiehlt es sich die Speicherkarten herauszunehmen, bevor man wieder ins Warme kommt bzw. gleich als erstes. Somit wird die Kamera bei ihrem Akklimatisierungsprozess anschliessend nicht unnötig gestört und es kann auch keine Feuchtigkeit ins innere gelangen. Auf Objektivwechsel sollte man aus dem gleichen Grund verzichten, denn die offene Kamera lädt die Feuchtigkeit geradezu ein, Schaden anzurichten.

Bewahrt man die Kamera in einer Fototasche auf, sollte man beachten, dass diese Taschen in der Regel besonders gut isolieren. Das bedeutet, die Kamera bleibt in der Tasche viel länger kalt und der ganze Akklimatisierungsprozess dauert dementsprechend länger. Am Besten steckt man die Kamera direkt nach der Tour in einen Behälter, eine Plastikbox oder eine Plastiktüte reichen schon aus. Hierin kann sich die Kamera in aller Ruhe an die neue Umgebungstemperatur gewöhnen und durch die Tüte bleibt die Feuchtigkeit schön draussen.

Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, mit dieser Kondensfeuchte umzugehen. So kann man natürlich darauf achten, dass man die Kamera immer nur kurz aus der Tasche nimmt und sie sofort nach einem Foto dort wieder verstaut. Auf diese Weise kann die Kamera nicht so extrem kalt werden. Sicher aber keine so dolle Lösung. Ich habe auch schon von sogenannten Taschenwärmern gehört, welche man in der Fototasche platziert und die dafür sorgen, dass die Kamera immer schön warm bleibt. Allerdings sollte man wahrscheinlich gerade dann schon darauf achten, die Kamera beim Fotografieren nicht zu lange draussen der Kälte auszusetzen, ansonsten entsteht durch die Taschenwärmer der Kondensationsprozess schon in der Tasche und das ist nun sicher nicht gewollt. Aber ich habe mit solchen Wärmern noch keine Erfahrung gemacht und kann daher nicht so viel dazu sagen. Da ich mich nach einer Fototour im Winter selber immer erst noch akklimatisieren muss und ich das Gefühl habe, je älter ich werde, auch immer mehr zu einer Frostbeule zu werden, hat die Kamera bei mir genug Zeit sich aufzuwärmen, bevor ich wieder mit ihr arbeite.

Es gibt also schon dass Eine oder Andere bei eisigen Temperaturen zu beachten. Wer sich aber immer in Erinnerung ruft, dass diese spezielle Jahreszeit eben auch spezielle Aufmerksamkeit erfordert, der wird gerade jetzt sehr viel Spass haben. Im Winter lassen sich einfach wunderschöne Aufnahmen machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen