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Donnerstag, 20. Januar 2011

Der Winter ist zurück


Jetzt ist sie also schon wieder längst vorbei, die wunderbare Adventszeit. Vorbei der Geruch von Kerzenwachs und Glühwein, vorbei das Öffnen der Türchen am Adventskalender und vorbei auch der warme Lichterglanz in den Städten und Stuben. Und spätestens, wenn jedermann völlig gestresst von dem familiären Beisammen an den Weihnachtstagen und schlecht gelaunt in die Geschäfte stürmt, um das ideenlose Weihnachtsgeschenk von Tante Erna und Onkel Heinz umzutauschen, weiss auch der letzte, Weihnachten und die besinnliche Zeit ist endgültig vorbei.

Wobei, was heisst schon besinnlich. Je näher Weihnachten kam, desto gestresster und unentspannter waren doch die Leute. Auf der Strasse erhaschte man immer seltener ein Lächeln und irgendwie ging es bei dem ganzen adventlichen Lichterglanz ja doch nur um Kommerz. Weihnachtsmärkte und Adventsbeleuchtungen haben doch nur das Ziel, die Leute in die Städte zu ziehen und sie zum Konsum zu bringen. Erwärmt durch die warmen, romantischen Lichter und benebelt durch ein paar Tässchen Glühwein, lässt es sich doch viel leichter shoppen. Da wird dann auch gern mal etwas mehr eingepackt, als man eigentlich wollte. Aber ich will jetzt nicht zu unromantisch wirken und den Wirtschaftsingenieur nicht zu sehr raushängen, denn für einen Fotografen bot die Zeit natürlich wunderschöne Motive in einem ganz speziellen und nur in der Adventszeit zu findenden Licht. Aber wie gesagt, dass ist jetzt vorbei.

Das bedeutet nun aber nicht, dass die Kamera in den Winterschlaf fallen darf. Denn auch wenn es draussen kalt und häufig ungemütlich ist, warten natürlich auch jetzt wieder viele wunderbare Motive auf uns. Der Winter überzieht alles mit diesem wunderschönen Zuckerguss, der für einmalige Aufnahmen dienen kann. Natürlich sind die Aufnahmen im Schnee nicht so farbenfroh und abwechslungsreich, wie sie es noch eine Jahreszeit zuvor im Herbst waren. Aber dennoch gibt auch der weisse Schnee genug Spannung für interessante Motive ab.


Da sind Spuren im Schnee, eingefrorene Wasserfälle oder vom Dach hängende Eiszapfen, wunderschöne Sonnenaufgänge über verschneiten Berggipfeln oder spielende Kinder im Schnee. Gerade bei letzteres sollte man allerdings darauf achten, dass das Bild kontrastreich ist. Da der Schnee mit seinem weiss schon hell und farblos genug ist, macht es keinen Sinn wenn die fotografierte Person auch noch in einem tollen Hellgrau gekleidet ist. Interessantere Aufnahmen erreicht man, wenn hier bei der Kleidungswahl auf knallige Farben wie z.B. Rot geachtet wird. Dadurch wird so ein Bild einfach lebhafter.


Aber was macht denn nun den Winter für uns Fotografen so besonders? Ist es nur der Schnee? Der ganz bestimmt auch, aber es ist ebenso die klare Luft, die im Winter herrscht und das intensive Blau des Himmels, die winterliche Aufnahmen besonders machen. Die ganze Stimmung wirkt dadurch zwar kalt oder zumindest kühl, aber gerade das erwartet der Betrachter auch von winterlichen Bilder und es ist doch schliesslich auch mal schön, solche zu bewundern. Es muss nicht immer Sonne, Sommer und Wärme sein.


Gerade jetzt können durch die viel tiefer stehende Sonne als im Sommer wunderschöne Schattenaufnahmen gemacht werden. Bäume werfen in dieser Jahreszeit besonders schöne und lange Schatten, aber auch viele andere Dinge zeichnen nun wundervolle Schatten ins Bild und bewerben sich von daher als einzigartiges Motiv.


Auch die typischen Lichtspuraufnahmen von fahrenden Autos in der Nacht sind gerade jetzt sehr gut möglich. Erstens wird es früh dunkel und man muss nicht bis in die Nacht warten, zweitens sind die Abende meistens sehr klar und drittens sind dank der frühen Abendzeit auch noch genug Autos unterwegs. Nicht zu vergessen ist natürlich die Tatsache, dass der Schnee eine solche Aufnahme mit seinen Reflexionen noch viel spannender macht.

Und wenn gerade kein Schnee zur Hand ist, benutzt man eben den jetzt in den Morgen- oder Abendstunden häufig auftretenden Nebel für eine Aufnahme. Er umhüllt alles mit einem geheimnisvollen, mystischen Schleier und sorgt damit für ganz besondere und spannende Motive.


Man sieht also, der Winter bietet eine Vielzahl an Motiven. Man muss nur seinen inneren Schweinehund zu Hause lassen und sich in die Kälte stürzen. Zieht euch also warm an und dann los, denn ihr wisst ja: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung!


Ein Tipp noch zu den Aufnahmen. Die Kamera hat natürlich bei der Ermittlung der Lichtstärke gerade im Winter mit seinem Schnee starke Probleme. Sie interpretiert eine solche Szene meistens viel zu hell und stellt die Belichtung daraufhin so dunkel ein, dass der schöne, weisse Schnee in langweiligem Alltagsgrau erscheint. Versucht daher bei diesen Aufnahmen, die automatische Einstellung um eine oder mehr Stufen überzubelichten. Der Schnee im Bild wird es euch danken.


Auch die Ausrüstung wird im Winter übrigens auf eine harte Probe gestellt. Die besten Tipps, wie man trotz eisiger Kälte mit seiner Ausrüstung Spass haben kann, findet ihr in diesem Artikel.

Und nun raus, Fotos machen. Ich würde mich freuen, wenn mir der Eine oder Andere von Euch seine Winterbilder schicken würde. Ich könnte sie dann in einem weiteren Blog präsentieren.

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