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Dienstag, 1. März 2011

Wie man am besten mit Kritik umgeht



Wenn man fotografiert und seine Bilder dann auch anderen zeigt, wird man früher oder später auch mit Kritik konfrontiert. Die wird zunächst meistens positiv ausfallen, denn die ersten, die Bilder zu sehen bekommen, sind in der Regel aus der eigenen Familie und die findet das eigene Tun vorwiegend gut. Allerdings tu ich mich schwer, hier von wirklicher Kritik zu sprechen, denn das sind doch eher Familienbedingte Nettigkeiten.

Die ersten wirklich kritischen Stimmen erntet man erst, wenn man mit seinen Bildern den grossen Schritt in die Öffentlichkeit wagt, sprich in der Regel Bilder im Internet veröffentlicht. Und da wird das eigene Ego dann auch gleich mal auf eine harte Probe gestellt, denn es werden nun nicht nur positive Stimmen aufkommen, sondern es wird auch einige geben, denen die Bilder nicht gefallen und die dies auch äussern.

In diesem Moment darf man jetzt aber nicht den berühmten Castingshow-Fehler machen, also die Nase rümpfen und die Kritiker damit zu beschimpfen, dass sie doch keine Ahnung haben, sie es doch mal besser machen sollen, dass sie doch mal ihre eigenen Bilder anschauen sollen und blablabla. Das wäre total falsch. Kritik ist wichtig und zwar sowohl positive als auch negative. Wobei ich schon bei dem Wort negative Kritik ein Problem habe, denn negative Kritik gibt es für mich eigentlich nicht, denn für mich ist jede Kritik wichtig, gut und somit positiv. Klar, aus so Sätzen wie „Ich find dein Bild schlecht“, ohne zu erklären warum und wieso, kann man nichts positives ziehen. Aber sind solche Sätze überhaupt Kritik? Ich finde nein. Kritik ist für mich mehr als die blosse Aussage, ob einem etwas gefällt oder nicht. Echte Kritik erklärt auch, warum dies so ist. Sie beschreibt, was man gut bzw. schlecht gemacht hat und hilft einem damit, dies in den nächsten Bildern besser zu machen.

Deswegen sage ich auch nicht diesen oft gehörten Satz „Kritik ist gut, sie muss nur konstruktiv sein.“ Für mich muss Kritik immer konstruktiv sein bzw. nichtkonstruktive Kritik ist in meinen Augen keine Kritik. Gerade in der Kunst gibt es immer wieder diese typischen Verrisse, quasi eine destruktive Kritik. Die hat aber meiner Meinung nach immer nur das Ziel, etwas kaputt zu machen, zu zerstören. Und das ist doch keine Kritik mehr. Jeder Verriss könnte doch auch so aufgebaut werden, dass man einfach nur sagt, was einem nicht gefallen hat und warum. Dann hätte nämlich der Künstler die Chance, sich damit auseinanderzusetzen und es eventuell in Zukunft besser zu machen. Aber das kann natürlich nur ein Kritiker, der auch Ahnung von dem hat, was er schreibt. Und das ist gerade in der Kunst oft nicht der Fall.


 Wenn man aber echte Kritik erhält, ist es wichtig, dass man sich diese Kritiken genau anhört und eben nicht naserümpfend wegschaut und sich sagt, der hat doch keine Ahnung. Man muss sich mit der Kritik auseinandersetzen, überlegen ob derjenige vielleicht doch recht hat und versuchen aus diesem Negativen, das Positive rauszuziehen.

Fotografie ist ein Prozess, in dem man immer lernt. Und zwar nicht nur aus Büchern und von Bildern anderer, sondern eben auch aus Kritik. Und deswegen ist es wichtig, diese auch mit Würde zu ertragen. Wenn einem immer nur von allen Seiten auf die Schulter geklopft wird, ist dies vielleicht für den Moment ganz schön. Aber so wird man sein Leben lang auf der Stelle treten.

Das sollte man übrigens auch beachten, wenn man die Bilder anderer kommentiert. Zögert nicht, eure echte Meinung mitzuteilen und wagt es ruhig auch mal, gestandenen Fotografen zu sagen, dass euch ein Bild von ihnen nicht gefällt. Vergesst dabei aber nicht das Warum, denn sonst könnt ihr euch den Kommentar auch gleich schenken.

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