Der erste Monat ist um und es Zeit, mal eine erste Bilanz zu ziehen. 28 Bilder wurden bis jetzt gemacht und ich hatte es mir am Anfang wirklich leichter vorgestellt. Aber wenn man eben noch einen Beruf hat, man auch noch als Präsident aktiv in einem Verein tätig ist und zudem nicht nur die Fotografie als sein Hobby hat, wird der Tag, die Woche, der Monat schnell viel zu kurz.
Und so musste ich mich dann doch recht schnell von dem sehr ehrgeizigen Vorhaben, jeden Tag ein Foto zu machen, verabschieden. Es ist, zumindest für mich, einfach nicht machbar, wirklich jeden Tag ein Foto zu schiessen. Auch wenn das jetzt für den einen oder anderen recht komisch klingen mag. Klar könnte auch ich jeden Tag eines machen. Aber irgendwann habe ich dann die Blumen von meinem Balkon aus jedem Blickwinkel fotografiert und sind auch alle anderen Stillleben in unserer Wohnung gemacht. Und so würde ich auch definitiv die Lust am Fotografieren verlieren und das will ich nicht.
Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, wenn dann doch nicht wirklich jedes Foto an einem anderen Tag gemacht wurde. Ich kann damit ganz gut leben und das ist ja wohl die Hauptsache. Ich werde also jetzt nicht mehr jeden Tag ein Shot machen, sondern versuche es auf 7 in der Woche zu schaffen. Das müsste doch irgendwie hinkommen.
Wortverdreher werden jetzt vielleicht sagen, kommt doch aufs gleich raus. Nicht ganz. Wenn ich nämlich jeden Tag ein Foto mache, gibt es eben auch nur jeden Tag eines. Bin ich auf ner Tour und mache mehrere schöne und verschiedene Fotos, dürfte ich, nimmt man das Projekt genau, nur eines davon verwenden und am nächsten Tag wieder auf Tour. Ich nehme mir jetzt aber das Recht heraus, von dieser Tour ruhig auch mal 3 oder 4 zu verwenden und auf unterschiedliche Tage zu verteilen. Erstens hätte ich ja einfach auch jeden Tag an einen dieser Plätze gehen können und das Foto machen und das Projekt wäre im engen Sinn der Worte wieder richtig. Zweitens kommt es mir vor allem wieder darauf an, mehr zu fotografieren. Das heisst aber nicht unbedingt jeden Tag, das wäre utopisch.
Für mich funktioniert es so einfach besser. Natürlich soll das jetzt nicht heissen, dass ich einfach am Sonntag mal kurz in ne Stadt fahre, dort 7 unterschiedliche Kirchen fotografiere und basta. Da würde ich mich ja irgendwie selbst belügen, denn dann fotografiere ich nicht mehr. Aber ich muss jetzt auch nicht mehr mit schlechtem Gewissen ins Bett gehen, weil ich heute mal kein Shot gemacht habe. Es geht bei dem Projekt um mich, um 366 Bilder, um vermehrt Fotografieren und ums besser werden. Und das werde ich so auf jeden Fall. Eines habe ich nämlich schon gemerkt. Ich fotografiere definitiv wieder mehr und sehe die Welt auch schon wieder ein wenig mit anderen Augen.
Nun aber zu den Bildern der vergangenen Woche. Viel Spass damit und bis nächste Woche.
Tag 22: Da ist man im Discounter einkaufen und trifft direkt neben dem Laden auf dieses Feld.
Tag 23: Tropfen auf einer Oldtimermotorhaube sind immer interessant.
Tag 24: Aber auch wenn man die Motorhaube öffnet, trifft man auf geeignete Motive.
Tag 26: Am Sonntag will mein Schätzchen mit mir Segel gehen. Schiff ahoi sag ich da nur.
Tag 27: Wenn man so auf einer Fähre unterwegs sind, kann man schon ins Träumen geraten.
Tag 28: Die Natur bietet einem doch einfach immer wieder die schönsten Motive.
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